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In einer von Ulrich Lehnart verfassten Dissertation (die von der Universität Trier im April 1989 angenommen wurde) mit dem Titel „Kriegführung im Mittelalter - Der Limburgische Erbfolgekrieg unter besonderer Berücksichtigung der Schlacht von Worringen, 5. Juni 1288“ wird aufgezeigt, dass Heelu

einen Grund für die Verluste auf der Verliererseite selbst nennt: „Die Brabanter wollten keine Gefangenen machen, solange die Schlacht andauerte und sie nicht eindeutig in der Überzahl waren.“ Nach Lehnarts Ansicht scheint die hohe Zahl von toten Brabantern und Luxemburgern Heelus Darstellung zu stützen, wonach der Kampf unter diesen Streitmächten am heftigsten getobt hat und auch hier die Entscheidung über den Ausgang der Schlacht fiel.

Wenn man in anderen Quellen nach Vergleichszahlen sucht, so war in einem alten Worringer Messbuch zu lesen: „1.100 sind im Krieg gestorben und nach dem Krieg starben von den Verwundeten 700 ..... von den Unbekannten sind aber in der Nähe des Zaunes auf dem Worringer Friedhof (* 1) 600 beerdigt (* 2) worden.“ In einer Reimchronik des Ottokar von Steier (* 3) heißt es, dass „man in Köln nach der Schlacht mehr als 700 Witwen zählte“. Wenn auch die Zahl von 700 Witwen allein für die Stadt Köln wahrscheinlich übertrieben ist, so dürften doch die Kölner bei ihrer Flucht am Morgen verhältnismäßig die höchsten Verluste gehabt haben.