SiteLock Lebensgeschichte des Melkmeisters Anton Fiechter

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Lebensgeschichte des Melkmeisters Anton Fiechter

 

Anton Fiechter wurde 1899 in Kufstein geboren und arbeitet in seinem Heimatort Bruck a/Ziller auf dem elterlichen Bauernhof. Aufgrund von Arbeitsmangel und wegen fehlender Absicherung zur Altersversorgung siedelte er nach Deutschland um.

1928 legte er in Kleve seine Prüfung zum Melkmeister ab. Danach arbeitete er in Waldniehl auf dem Anwesen der Familie Kaiser (Dynastie „Kaisers Kaffee") und auf dem Bauernhof „Haus Klee“.

1930 heiratete er Anna, eine geborene Kühlecher, die er in Mayen kennen lernte. Nach ihrer Hochzeit arbeiteten sie gemeinsam in Euskirchen „Haus Busch“, wo 1931 Tochter Anna geboren wurde.
Ein besonderer Stolz galt „Columbus“, ein preisgekrönter Stier mit einem prächtigen Gewicht von 20 Zentner. An „Columbus“ verblieben Anton Fiechter unfreundliche Erinnerungen, weil er von diesem verletzt wurde.

Ende 1934, gaben sie dort ihre Arbeit auf und wechselten dann bis Ende 1938 nach Müdersheim zu einem Bauernhof in Düren. Hier wurde Tochter Anna eingeschult, wobei der Schulweg mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Weil die Mutter in die tägliche Arbeit eingebunden war, konnte sie die kleine Anna nur bei der Einschulung auf dem Weg dorthin begleiten.

Dieser Hof bewirtschaftete ca. 850 Morgen Landwirtschaft. Zum Viehbestand gehörten 60 Milchkühe sowie 25 Kälber, die durch die ihre Nahrung (Milchzufuhr) über ein am Eimer befestigtes Mundstück (Schnuller) bekamen. Zudem waren drei aus Österreich kommende Gehilfen mit der Mästung und Aufzucht von 60 Stück Mastvieh beschäftigt.01 Krebelshof 001 klein

Ende 1938 fand man eine neue Arbeitsstelle in Quadrath-Ichendorf.

Nach einer begrenzten Tätigkeit (1939) im Bauernhof Kottes in Thenhoven (hier musste ein Viehbestand von 30 Milchkühen versorgst werden) nahm die Familie Fiechter bis im Juni 1941 eine Arbeitsstelle in Sinnersdorf (Bauer Röllgen – Zenthofstrasse) an.

Durch Kriegseinwirkungen wurde sowohl die Scheune als auch der Futtervorrat durch ein Feuer vernichtet. Durch diesen Umstand wurden die Milchkühe, auch in der kalten Jahreszeit, auf dem Weideland versorgt, und nach und nach abgeschafft. Somit verlor die gesamte Familie – auch Tochter Anna musste als Kind schon fleißig bei der Arbeit helfen – Einkommen und Arbeit.

                     

Durch einen Milchkontrolleur erfuhr man, dass die Besitzerin des Worringer Krebelshofes, Frau Anna Heusgen, einen Schweizer suchte. Mit dem damaligen Verwalter Johann Böggering (Vater von Heinz Böggering, dem späteren Besitzer der Ziegelei Künzler) wurde man schnell handelseinig. Im Juni 1941 fand die komplette Familie, bis zur Aufgabe des Hofes und der Ländereien im Jahre 1965, ihr Einkommen. Haushälterin war Frau Magdalene Geditz.

Aufgezeichnet im April 2004 von Hans-Josef Heinz (Heimatarchiv Worringen e.V.) nach Angaben von Frau Anna Schmitz, Tochter von Anton und Anna Fiechter. Tochter Anna lebte und wohnte im Worringer Fronhof auf der St.-Tönnis-Strasse.

Heimatarchiv Worringen e.V. 2017

 

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