Was stand im Dezember 1977 über Worringen im "Fips"?
Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat Dezember 1977
- Das erste Weihnachtsgeschenk für Worringer Bürger ist schon unterwegs: Der EC Wandkalender 1978 wird an rund 4500 Worringer verteilt. Zum zweiten Mal ist nämlich der, von der Informationsabteilung der EC vorbereitete Kalender, mit insgesamt 25 herrlichen Farbfotos aus Worringen und Umgebung fertiggestellt worden.
- Eine Verkäuferin für halbe Tage sucht Schreibwaren Bachem am Hackhauser Weg.
- Rund 60.000 DM kostet die Blutkontrollanlage, die der Gesundheitsausschuss des Stadtrates jetzt für das Städtische Krankenhaus Worringen bewilligte. Der „Corning-Blutgas-Analysator“ soll bei schwierigen Operationen an Unfallopfern mit Hirnverletzungen die Überlebenschancen erhöhen. Das Worringer Krankkenhaus gilt bekanntlich im Heimatgebiet als erste Anlaufstelle nach Verkehrsunfällen.
- Worringer Bürger entdeckten aufsteigenden Rauch aus dem Pfarrbüro der Evangelischen Kirchengemeinde und alarmierten sofort die Feuerwehr. Da diese aber nicht über die Spezialmittel verfügte, um einen solchen Schwelbrand zu löschen, musste eine Sondereinheit der Kölner Feuerwehr anrücken, die das Feuer unter Kontrolle brachte. Der Brandschaden wird auf etwa 50.000 DM geschätzt, da ein Großteil an Einrichtungsgegenständen, Papiervorräten, Gemeindeakten und sonstige Unterlagen Raub der Flammen wurden. Wie Pfarrer Wolfgang Rosemeier berichtete, blieben jedoch wichtige Papiere, wie Gemeindebücher und die Taufkartei von dem Feuer verschont, da sie separat gelagert wurden. Die Brandursache stand noch nicht
- Das Zentral-Theater zeigt eine Knallbomber der Heiterkeit: „Oh Schreck mei Hos´ is weg“.
- Unter der Rubrik „Das interessiert alte Worringer“ wurde folgendes von Toni Jägers gefunden und aufbereitet: Die Volkszählung am 1.Dezember 1890 ergab für die Ortschaft Worringen 528 bewohnte, 13 unbewohnte Wohnhäuser, 1 bewohnte Bretterbude und 8 Schiffe, 561 Haushaltungen mit 1383 männlichen und 1361 weiblichen Einwohnern =2.744 Personen.-Die Gesellschaft „Berggeist“ hatte schon im Herbst 1910 mit Arbeiten begonnen, dem Orte Worringen elektrisches Licht zu beschaffen. Im Januar 1911 war es soweit, dass das Dorf dieser Segnung der Zivilisation teilhaftig wurde.
- Der Yachtclub Worringen (YCW) ehrte die Sieger der Clubmeisterschaft 1977. Die ersten drei Plätze belegten Wolfgang Rivet, Theo Annas und Franz Krings. Insgesamt fuhren die 13 Boote des YCW, die an der Ausschreibung teilnahmen, in diesem Jahr 21.950 Kilometer und 523 Schleusen. Sie waren in der Bundesrepublik auf Rhein, Mosel und Lahn unterwegs sowie im Ausland auf Gewässern in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Dänemark.
- Werner Schwenk wurde erneut zum Vorsitzenden des 24 köpfigen Pfarrgemeinderates gewählt. Gerti Pietschmann, Leiterin des Städtischen Kindergartens, wurde für ihr silbernes Dienstjubiläum geehrt.
- Nach weniger guten Ergebnissen haben sich die Worringer Fußballer wieder gefangen. Zwar spielte man bei den Grün/Weißen in Nippes, die nicht zu den stärksten Vereinen der Klasse zählten, aber bei der SGW war wieder Ordnung und Richtung im Spiel zu erkennen. So endete die Begegnung mit einem klaren 6:0 durch Treffer von Gotzens (2), Toeller (3) und Nowak.
- Die Standortfrage für das Worringer Vereinshaus, dessen finanzieller Grundstock durch eine 2,8 Millionen DM Stiftung von der EC gelegt ist, bleibt weiterhin Zankapfel zwischen den Fraktionen. Seit Oberstadtdirektor Kurt Rossa vor Ort den Eindruck gewann, dass die Standortfrage so klar noch gar nicht sei—andererseits die CDU entschieden für den Standort im Herzen Worringens plädiert—ist das Rennen wieder völlig offen, zumal beim SPD Ortsverein nach wie vor ein Beschluss Gültigkeit hat, das Bürgerhaus sozusagen als Bindeglied zwischen den Ortschaften Worringen und Roggendorf möglichst nahe am Krebelshof zu bauen. Jetzt ist die Standortfrage als Ratsvorlage in den Liegenschaftsausschuss gebracht worden, so dass vor dem Frühjahr Grundsatzentscheidungen nicht zu erwarten sind.
Erstellt: Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.