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Was stand im Januar 1976 über Worringen im „Fips“?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat Januar 1976.

  • Der Kegelclub „Hä Waggelt“ feierte seinen 35jährigen Geburtstag. Nach einem Preiskegeln setzten sich die Kegelbrüder mit ihren Frauen in gemütlicher Runde zusammen. Vereinswirtin Sibille Jansen hatte ein schönes, kaltes Buffett zusammengestellt und dazu gab es gestifteten „Reiler vom heißen Stein“ von Paul Detmer.
  • Herr Dr. med. Martin Anhut, Arzt für Allgemeinmedizin eröffnet seine Praxis auf der St. Tönnis-Straße 144.
  • Für das Hallenbad Worringen gelten neue Gebührentarife. Danach kostet die Einzelkarte für Erwachsene 2DM, für Kinder unter 16 Jahre sowie Studenten, Lehrlinge und Senioren über 60 Jahre 1DM.
  • Das Worringer Krankenaus an der St. Tönnis-Straße wird zumindest in diesem Jahrzehnt nicht mehr von der Entscheidung der Landesregierung betroffen, die ab 1976 Krankenhäuser mit weniger als 100 Betten nicht mehr fördern will und damit praktisch zur Stilllegung zwingt. Chefarzt Dr. Horst Bourmer ist sich sogar ziemlich sicher, dass auch mit Beginn des neuen Jahrzehnts 1980 das Worringer Krankenhaus noch nicht geschlossen wird, sondern fast zwangsläufig die derzeitige Zahl von 80 Betten mindestens verdoppelt würde. Angesichts der medizinisch-technischen Ausstattung wird eine Aufstockung der Bettenzahl hier als wesentlich kostengünstiger betrachtet als ein Neubau des Krankenhauses.
  • Der Damen-Herren Frisör Peter Nöthen sucht eine Aushilfs-Frisörin.
  • War das ein Karnevalsauftakt im Worringer Sitzungskarneval. Zu beiden Sitzungen der Prinzengesellschaft „Löstige Junge“ konnte Sitzungsleiter Fritz Nitsche auf einen proppevollen Saal blicken. Neben Prinz Gustav Böhmer fanden sich im Publikum: Festkomiteepräsident Willy Miebach, Abordnungen aller Worringer Karnevalsvereine, eine Abordnung der Nippeser Bürgerwehr und den „Schlendejahne Junge“ aus Niehl sowie eine Abordnung der KAB und der SG Fußballabteilung. Schlagfertig und mit bestechendem Worringer Mutterwitz führte Nitsche durch ein buntes Programm mit Darbietungen der Tanzcorps, Büttenreden u.a. von Hardy Hüsch, Lieschen Müller, Agnes und Toni Dreschmann sowie Liedern von u.a. Franz-Josef Hüsch, Heinz Goroll, Berni Engels und Resi Kemp.
  • Der über die Grenzen Worringens bekannte Vorsitzende des Bürgervereins, Heinz Böggering vollendete sein 60 .Lebensjahr. Aus diesem Anlass gibt es einen Empfang im „Haus Schlösser“. Der Jubilar wurde in Rondorf geboren und zog 1920 mit seiner Familie nach Worringen. Von Beginn an gehörte Böggering dem Worringer Bürgerverein an und übernahm nach dem Rücktritt von Arnold Zillikens den Vorsitz. Dieses Amt übt er heute noch zur Zufriedenheit der Worringer Bürger aus. Sein besonderes Anliegen ist derzeit die Mehrzweckhalle (Bürgerhaus).
  • Heinz Thelen, in Königsforst lebender Sohn des „Änze-Kääls“ Mitgründers Peter Thelen, wurde von seiner Gesellschaft für seine Treue und Intensität geehrt. Thelen reist unermüdlich nach Worringen an, wenn es musikalische Darbietungen einzustudieren heißt oder die Klavierbegleitung zu übernehmen gilt.
  • Die Stadtsparkasse Köln, die auch in Worringen eine gut frequentierte Filiale unterhält, begeht ihren 150. Geburtstag. Das expansive Geldinstitut ist mit einer Bilanzsumme von mehr als 6 Milliarden DM einer der größten Sparkassen im Bundesgebiet. (Diesen Status möchte man gerne durch die Integration der Kreissparkasse Köln erweitern).
  • Das Zentral Theater zeigt mit „Bratpfanne Caliber 38“ einen Super-Western mit knallhartem Humor.
  • Die Radsportabteilung der SG EC/Bayer Worringen feierte in den Räumlichkeiten der Raiffeisenbank von 1880 ihr 15jähriges Bestehen. Der Bürgervereinsvorsitzende Heinz Böggering gestand freimütig, dass er seinerzeit im Stillen an so etwas wie Angeberei und sportliche Hochstapelei gedacht habe, als sich vor 15 Jahren ein paar unverwüstliche Radsportfans mit großen Zielsetzungen zum Worringer Radsportclub „Endspurt“ zusammentaten. Abteilungsleiter Hans Josef Heinz erinnerte mit Nostalgie-Lächeln im Mundwinkel daran, dass beim ersten Rennen des RC in Worringen die begehrtesten Preise Fleischwürste des Schirmherren Arnold Zillikens waren. Heute belächelt man zwar die Anfänge, nicht aber die sportliche Gegenwart. Denn Worringen gilt dank der Radsportler in der Bundesrepublik als Radsporthochburg, die nach einer internen Rangliste auf Platz 3 in der Bundesrepublik einrangiert wird.

Erstellt:   Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.