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Was stand im August 1976 über Worringen im "Fips"?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat August 1976

  • Heinz Böggering, Worringer Bedachungsmittel-Experte und Vorsitzender des Bürgervereins Worringen, verwandte zwar bei der Pressekonferenz im Worringer Hafen zur Schilderung des, mittlerweile Gegenstand einer Strafanzeige gewordenen, Fäkalienausstoßes des Randkanals auch mehrfach das Trivialwort „Scheiße“ --- weil dies den Sachverhalt am treffendsten umriss—ersetzte dann aber diesen Begriff doch durch die distinguierte Bezeichnung „Sch…lamm“ unter deutlicher Betonung der ersten drei Buchstaben.
  • Die Firma Peter Jansen sucht Tiefbauhelfer.
  • 16 alte Worringer Bürger aus dem Frohnhof und dem evangelischen Altenclub Hackenbroicher Strasse fuhren auf Einladung von Alfons Schreiner und Dr. Hubert Weber nach Köln, um dort an einer Rathausbesichtigung teilzunehmen. Vor Antritt der Reise ließ es sich Bahnhofswirt Emmel nicht nehmen, noch einen Abschiedstrunk zu spendieren. Nach fachkundiger Führung im Rathaus kehrte man noch im Brauhaus Sion ein bevor der Heimweg angetreten wurde. Die einhellige Meinung aller Beteiligten war, dass dies „mal eine Bereicherung im täglichen Rentnerdasein“ gewesen sei.
  • Als „einmalige Chance für die Worringer Bevölkerung“ hat der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung V!, Richard Metzmacher die Möglichkeit bezeichnet, die sich bei einem Ausbau des alten Worringer Fischereihafens und der angrenzenden Rheinuferbereiche unter den Aspekten der Naherholung böten. Metzmacher sieht gewisse Möglichkeiten, hier Erholungsgebiete zu schaffen, die den Wassersportlern und auch allen Bürgern dienen könnten. Ideeller Unterstützung durch den Bürgerverein kann diese Zielprojektion sicher sein. Böggering betonte, dass Worringer Bürger sich den Rhein, seine Ufer und Auen als Naherholungsgebiet wünschen und deshalb hoffen, dass der geplante Industriehafen dereinst doch ein „gestorbenes Projekt“ sei.
  • Das Zentraltheater zeigt: „Einer flog über das Kuckucksnest“. Der beste Film des Jahres, der mit 5 Oskars und 6 Golden Globes ausgezeichnet wurde.
  • Im Bereich des Worringer Bahnhofes soll die seit langem ersehnte Fußgängerunterführung gebaut werden. Zuvor allerdings muss das Planfeststellungsverfahren nach dem Bundesbahngesetz abgeschlossen werden, das mit der Offenlegung der Pläne beginnt. Und zwar geht es genau gesagt um den Neubau einer Eisenbahnüberführung bei Kilometer 14,819 der Bundesbahnstrecke Köln-Neuss. Die Pläne liegen zu jedermanns Einsicht aus.
  • Für drei Wochen lang ist der Krebelshof ein Jugendtreff für Teilnehmer aus insgesamt fünf Staaten. 15 Franzosen, Italiener, Iren, Engländer und Deutsche geben sich ein Stelldichein. Ein Teilnehmer kam mit einem Mofa von Paris nach Worringen, ansonsten wurde getrampt. Veranstalter dieses Workcamps sind die Freiwilligen-Organisation SCI (Service International) und der Trägerverein Krebelshof. Der SCI ist übrigens die älteste Freiwilligen-Organisation, die für die Förderung des Friedens und der internationalen Verständigung mit dem Mittel der Freiwilligenarbeit eintritt. So werden die Jugendlichen während ihres Aufenthaltes kräftig bei Renovierungsarbeiten (unter anderem in der abgebrannten Discothek) und Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Für das leibliche Wohl während des Aufenthaltes sorgen die Köche der EC-Kantine.

Erstellt: Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.