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Was stand im November 1974 über Worringen im „Fips“?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat November 1974. 

  • Resi Kemp, gelernte Großhandelskauffrau und jetzt als Karnevalssängerin („Ballonreife-rädche) agierende „Löstige Junge“-Aktive, fand überschwengliche Dankesworte für den Dormagener Frisör und Schminkmeister Hans Pesch. „Dä surch för mech wie ene Vatter für sie Keng“. Pesch hatte ihr seine Schuhe (Größe 10) zur Verfügung gestellt, weil ihr die eigenen Schuhe etwas zu eng waren – die trug diese Utensilien nämlich beim Auftritt verkehrt herum.
  • Mit Fahnen hat es die 19971 aus der Fusion von vier Worringer Sportvereinen (TUKSV, BV 27, DJK, RS Endspurt) vorgegangene Sportgemeinschaft EC/Bayer nicht so sehr. Dafür erreichte sie, was ihren Vorgängern verwehrt bliebe; sie bekam von der Erdölchemie ein eigenes Sportlerheim für mehr als 30.000 DM geschenkt.
  • Unfallschädenbeseitigung durch Karosserie-Meisterbetrieb Max Hüsch, Brombeergasse.
  • Über „Rechtsnormen im Wandel der Gesellschaft“ sprach der Kölner Oberstaatsanwalt Peter Paul Nesseler im Jugendheim am Breiten Wall auf Einladung von Katholischer Arbeitnehmerbewegung und Kolpingfamilie. In seinem außerordentlich interessanten Referat stellte Nesseler eines klar heraus : Für Staat und Gesellschaft gebe es sittliche Werte von allgemeiner Gültigkeit, eine von christlicher Überzeugung geprägte Ordnung. Wer sich von diesen Grundwerten, die für das Zusammenleben einer Gesellschaft unverzichtbar seien, bewußt entferne, verliere die Fähigkeit zu gemeinschaftlichem Leben. An diesem Abend konnte Vorsitzender Uhl auch Kaplan Nies begrüßen, aber auch bemerkenswert viele Zuhörer, die sich an der anschließenden vertiefenden Diskussion lebhaft beteiligten.
  • Ein Siemens Color Fernsehgerät mit Ultraschall-Fernbedienung kostet ca. 2000DM
  • Seit drei Wochenläuft die nagelneue Butadienanlage bei der Erdölchemie Worringen reibungslos mit einem Auslastungsgrad von derzeit etwa 80 Prozent und unter den verschärften Bedingungen für den Umweltschutz. Man rechnet damit, daß in diesen Tagen auch die richterliche Entscheidung über das Ansinnen der „Interessensgemeinschaft“ fällt, die per einstweiliger Verfügung die vom Regierungspräsidenten erteilte Genehmigung zur Inbetriebsetzung der Butadienanlage zurückgenommen sehen möchte.
  • Der Aufsichtsrat der Erdölchemie Worringen hat einstimmig dem Wunsch des Betriebsrates entsprochen, eine Mehrzweckhalle in Worringen bauen zu lassen. Es ist an ein Gebäude vom Format des Knapsacker Feierabendhauses gedacht. Es soll auch für Belegschaftsversammlungen der EC genutzt werden können. Die Baukosten werden bei über 1 Millionen Mark liegen.
  • Seit vielen Jahren wieder zum ersten mal kam es zu der Lokalbegegnung zwischen dem SSV Roggendorf als Gastgeber und der SG Worringen. Die Gästen gewannen die Partie klar mit 3:1 Toren, Worringens Treffererzielten Schöpe, Gotzens und Helm. Das Vorspiel machten die Zweitvertretungen, auch hier siegte Worringe klar mit 7:0 durch Tore von Toeller (3), Hackmann (2) sowie Jansen und Minacori.
  • Von seiner humorvollen Seite zeigte sich der Worringer Schnupfverein, der seine Mitglieder zu einem bunten Abend in das Haus Schlösser geladen hatte. Unter Mitwirkung von vielen Karnevalisten führte Fritz Nitsche durch ein kunterbuntes Programm, für die musikalische Untermalung sorgten Hein Thönes und Sohn. Der Reinerlös dieses Abends kommt der Altenhilfe zu Gute. Am Folgemorgen fanden sich die Unentwegten dieses Abends wieder im Haus Schlösser zu einem „Katerfrühstück“ beim Angelverein „Fischwaid“ ein, dessen Mitglieder ebenfalls dem Schnupfverein angehören. 

 Erstellt:   Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.