SiteLock Was stand im Februar 1964 über Worringen im „Fips“?

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Was stand im Februar 1964 über Worringen im „Fips“?

 Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat Februar 1964.

  • Der „Verein für deutsche Schäferhunde“ zog in der Hauptversammlung Bilanz nach einem ereignisreichen Jahr. Die Mitglieder, die sich in der Gaststätte Dünnwald trafen, konnten feststellen, dass im Vorjahr zwei Schutzhundeprüfungen und eine Junghundebeurteilung stattfanden. Dem Verein gehören jetzt 27 Mitglieder mit 42 Hunden an. Der Zuchtpokal ging übrigens an Josef Brenner für „Carnera von Colonia Agrippina“. Den der Leistungspokal erhielt Hermann Siegel für „Ingo vom Haus Elkemann“.
  • Die Pfarrgemeinde St. Pankratius führt im Jugendheim auf dem Breiten Wall 7 einen Brautleutekursus durch. Zur Teilnahme sind alle Brautleute eingeladen, die die feste Absicht zu heiraten haben. An drei Sonntagen in der Fastenzeit werden der Priester und der Arzt, sowie die Eltern der Brautpaare mit diesen sprechen.
  • In der Gaststätte „Zum Treppchen“ trafen sich die Mitglieder des Heimkehrerverbandes, Ortsgruppe Worringen zu ihrer Jahreshauptversammlung. Aus dem Jahresbericht von Walter Mehlis war zu entnehmen, dass der Ortsverband sehr aktiv war. Ferner wurden insgesamt 12 Silber- und eine Goldnadel an die Mitglieder verliehen. Der bisherige Vorsitzende Heinz Knauff legte aus geschäftlichen Gründen sein Amt nieder. Neues Verbandslokal der Worringer Heimkehrer ist die Gaststätte Matheisen-Meurer. Den neuen Vorstand bilden Walter Mehlis (Vorsitzender), Heinrich Fischer (Stellvertreter), Peter Jansen (Kassierer) und Peter Tappen (Schriftführer).
  • Die Eheleute Matthias Fischer und Gertrud Fischer geb. Nelles feiern das Fest der Goldenen Hochzeit. Beide sind gebürtige Worringer. Matthias Fischer wurde am 26. Oktober 1889 „In der Lohn“ geboren. Die Jubelbraut kennt in Worringen jeder als „Hannovisch Traud“. Ihre Wiege stand in der alten Dorfschmiede. Ihren Gatten lernte sie auf einem Kirmesball im „Grunewald“ kennen. Dies ist einer Gaststätte mit Saal, in der heute der Kindergarten beheimatet ist.
  • Beim Ordnungsdienstbezirk 18 Köln-Worringen warten verschiedene Fundsachen auf ihre Eigentümer. Außer 8 Damen-, 11 Herren- und 2 Kinderfahrrädern befinden sich dort 1 Heinkelroller, 3 Aktentaschen, 1 Kinderroller, Damen und Herrenuhren sowie Geldbeutel mit und ohne Inhalt.
  • Schwarzweiß Köln (II) lehrte die Zebras das Fürchten. Mit der 7:1 Niederlage der Zebras sind die Chancen auf den Staffelsieg unter den Nullpunkt gesunken.
  • Die Firma Heinrich Becker sucht zuverlässige, fleißige Kraftfahrer, Führerschein Kl. 2 in Dauerstellung. Die Milchverwertung Köln eGmbH sucht für ihre Verteilungsstelle in Köln-Worringen eine Reinemachfrau.
  • Unter der Rubrik „Es geschah vor 25 Jahren“ schreibt der Fips: Die Worringer KG „Änze Kääls“, die erstmals in Worringer Karneval einen Prinzen stellte, ernannte den Erbauer des Prinzenwagens , H. Mergenbaum aus Köln zum Ehrenmitglied.
  • Sand und Kies liefert Hermann Siegel, Autotransporte.
  • Hunderte Zuschauer erlebten auch in diesem Jahr wieder eine Prinzenproklamation wie sie wohl schöner nicht sein konnte. Dicht gedrängt standen die Narren an den Straßenrändern, als in einem Fackelzug der scheidende Prinz Willi V. (Willi Annas) und sein Nachfolger Peter II. (Peter Könen) von ihren Wohnungen zum Prinzensaal Gladbach geleitet wurden. Der Präsident des Festkomitees Willi Miebach verabschiedete den scheidenden Prinzen und überreichte das Zepter an seinen Nachfolger. Anschließend wies Stadtverordneter Arnold Zillikens, ihm galten die Ovationen der Worringer Narren, auf die schöne Tradition des Worringer Karnevals hin, der fern aller Geschäftemacherei und aus dem Idealismus aus dem Volke heraus geboren wurde und kommt. Zum Schluss rief er den Karnevalisten zu: „Bleibt so wie Ihr seid und der Worringer Fastelovend kann niemals ungergonn!“
  • Den Rosenmontagszug unter dem Motto „Jeder deiht wat hä kann“ wurde stets überschattet von drohenden Regenwolken, die sich aber gottlob nicht entluden, begeisterte das Heer der Zuschauer, das die Straßenränder des alten Worringen säumte. Es müssen Tausende gewesen sein, besonders zwischen 11.30 und 12.00 konnte man die Menschen kaum zählen, die sich vornehmlich am Markt und entlang der Alten Neusser Landstraße aufgestellt hatten. Der Zug hatte um diese Zeit seine erste Pause, die stets zu einem wohlverdienten Umtrunk und ausgelassener Stimmung in den Sälen genutzt wurde. Das Horn des Zugführers Herbert Dickmann leerte die Säle und die langsam ungeduldig werdenden Zuschauer am Straßenrand wussten: „D´r Zog kütt“. Unermüdlich warf Peter II. mit seinen Hofdamen Süßigkeiten in die Menge und der unvermeidliche „Kamellenzug“, der sich wie immer hinter dem Prinzenwagen bewegte, zeigte dass es nicht wenige Kamelle waren, die der Prinz warf. Auf dem Zillikens-Plätzchen dankte Präsident Miebach allen Bürgern für Ihre Mitwirkung am Zug. Er schloß mit den Worten: „M´r han jedonn wat m´r kunte“

Erstellt:   Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.

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