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Was stand im September 1960 über Worringen im „Fips“?      

 Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat September 1960.

  • Das diesjährige Altenfest für alle Über-70-Jährigen findet im Saal Adam Gladbach statt. Die Leitung hat Andreas Schwindt, die Gestaltung des Unterhaltungsprogrammes haben Worringer Vereine übernommen.
  • Die Anziehungskraft der Worringer Kirmes hatte in den letzen Jahren nachgelassen. Die Frage nach einem ordentlichen Kirmesplatz wurde im Bürgerverein oft diskutiert, geschehen ist jedoch noch nichts. In diesem Jahr konnte neben der St.Tönnis- Straße das Gelände an der Hackenbroicher Straße als Kirmesgelände hinzugewonnen werden, sodass auch größere Schausteller den Weg nach Worringen fanden. Strahlender Sonnenschein begünstigte am Samstag und Sonntag die Spätkirmes und die Besucher, auch auswärtige Gäste strömten in Scharen zu den beiden Kirmesplätzen. Die Worringer „Geloogsjunge“, die die Spätkirmes nach altem Brauch feierten, zogen am Samstag in einem Fackelzug mit Kapelle zum Lindenbaum. Nach langem „Kirmessuchen“ wurde der Zacheies gefunden und man konnte ihm 4 Kirmestage abhandeln. Nach weiteren Verhandlungen gestatte ihnen der Zacheies einen weiteren Tag. Der Mittwoch wurde dann dazu genutzt, um den Hahnekönig zu ermitteln. Der Kirmessonntag wurde traditionell zum Besuch des Hochamtes in St. Pankratius genutzt und am Montag zog das „Kirmesgeloog“ nach dem Treffen im Vereinslokal Schäfer feuchtfröhlich durch die Gemeinde. Höhepunkte für die Jungen war der Mittwoch: Vor dem Vereinslokal stand der „Galgen“ an dem der tote „Hahn“ in einem Korb befestigt hing. Nachdem die alten Hahnekönige dem Hahn die ersten Schläge versetzt hatten, errang nach hartem Kampf Heinrich Schiefer die Würde des neuen Hahnekönigs. Nach der „Gerichtsverhandlung“ gegen den „Zacheies“ am Nachmittag wurde dieser beerdigt und die Kirmes beendet.
  • In diesem Monat lässt sich Dr. med. F. Altaner als praktischer Arzt in Worringen nieder. Er eröffnet seine Praxis am Hackhauser Weg 44 (frühere Apotheke).
  • Der Dilettantenclub „Aurora“ Worringen veranstaltet anlässlich der Worringer Spätkirmes einen Tanzabend für alle Mitglieder im Saal Matheisen.
  • Die Prinzengesellschaft „Immerfroh“ gibt das Motto für den kommenden Karneval bekannt. Es lautet: „Vill Spaß un Freud et jitt, bei uns, däm kölschen Satellit“. Außerdem hat das Festkomitee den Dormagener Paul Niedziella damit beauftragt, den Worringer Karneval in jeder Phase zu filmen.
  • Nach Dormagen und Delrath hat nun auch der BV 27 Worringen den Altherrensport aus der Taufe gehoben. Das Debüt gewann die Mannschaft mit Bann, Wimmer, Boes, Meurer, Kiepels, Daubenbüchel, Dünwald, Jansen, Lang, Olligschläger und Werner gegen Sülz/Klettenberg mit 5:3. Lang war mit 3 Bombentoren erfolgreichster Schütze.
  • Vor einem halben Dutzend Jahren errichtete die "Spardaka" Worringen am Worringer Bahnhof eine Futter-Trocknungsanlage. Sie hat inzwischen ausgedient und ist zu einer Milchverteilungsstelle der Milchverwertung Köln umgewandelt worden. Hier wird keine Rohmilch verarbeitet. Lediglich Fertigware geht von hier aus den Weg zu den Händlern und damit weiter zu den Hausfrauen im Heimatgebiet. Die Produkte selbst werden aus Köln angeliefert.
  • Ein Union Großbildfernseher (59cm), spielfertig für das 2. und 3. Programm (sensationelle Neuheit) kostet 998 DM.

Erstellt:   Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.