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„Mündungspark“ am Randkanal

 

Am 2. Oktober wurde in Worringen unmittelbar am Sperrwerk des Randkanals an der Neusser Landstr. 348 der „Mündungspark“ durch den Kölner Bürgermeister Hans-Werner Bartsch eingeweiht. Im Rahmen des Strukturprogramms „Regionale 2010“ und dem Projekt „RegioGrün“, gefördert mit Mitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Europäischen Union, hat der Zweckverband Kölner Randkanal (ZKR) eine Parkanlage errichtet, die sowohl der Worringer Bevölkerung als auch Nutzern des Radweges am Randkanal als Rastfläche und Grünoase dienen soll. Der Worringer Hafen ist Start- bzw. Endpunkt der Fahrradroute am Randkanal, die ebenfalls jetzt fertiggestellt wurde. Hier im Worringer Hafen mündet der Randkanal in den Rhein. Der ZKR hat in den letzten 2 Jahren einen Erlebnispfad in Form einer Fahrradroute mit Beschilderung, Straßenübergängen, Fahrradbrücken und schließlich einen „Mündungspark“ am Worringer Hafen erstellt. Bereits vorhandene Wegeabschnitte wurden saniert, Bäume gepflanzt und Schnitthecken ausgebessert. Insgesamt bietet der Randkanal eine Naherholungsstrecke von ca. 20 km, angefangen am Randkanalauslauf in Frechen-Königsdorf bis in den neuen „Mündungspark“ am Worringer Hafen. Der Knalleffekt der Parkanlage ist das „Freiluft-Wohnzimmer“: eine Sitz- bzw. Liegestatt aus Ziegelsteinen mit metallenen Schirmleuchten.                                  

 Der Randkanal wurde im Jahr 1957 vom ZKR erbaut und Anfang 1958 in Betrieb genommen. Er leitet das Grundwasser in den Rhein ab, das beim Braunkohlentagebau in der Erftniederung anfällt. Der Randkanal beginnt in Kerpen-Horrem und verläuft bis Frechen-Königsdorf unter der Erde. Von dort bis zum Bahnkörper an der Hackenbroicher Straße ist er als offener Randkanal zu sehen und führt im letzten 1,6 km langen Teilstück das Wasser unterirdisch dem Rhein zu. Mittlerweile sind zusätzlich mehrere Kläranlagen von anliegenden Orten des Randkanals angeschlossen worden.                                  

1956 war erstmals von der Verlegung eines Randkanals die Rede, an der auch die Stadt Köln interessiert war, da künftig die meisten Abwässer aus dem ehemaligen Landkreis Köln nicht mehr durch die Innenstadt geleitet zu werden brauchten. Der kürzeste und kostengünstigste Weg war entlang der vor dem 1. Weltkrieg vorgesehenen Eisenbahnstrecke über Volkhoven geplant. Der Randkanal wäre dann zwischen Rheinkassel und Langel in den Rhein gelangt. Allerdings wäre der Stadt Köln dadurch der Planungsraum „Neue Stadt“ empfindlich beeinträchtigt worden, zumal der Randkanal offen durch dieses Gebiet geleitet werden sollte. In mehreren Gesprächen überzeugte man den Bürgerverein Worringen, dass der Randkanal hier draußen im Kölner Norden weniger stören würde als auf dem Bauerwartungsland der „Neuen Stadt“.

 

Manfred Schmidt, Oktober 2012