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Worringer Eiszeit



Passend zum Dauerfrost und zur klirrenden Kälte veröffentlicht das Heimatarchiv den folgenden Artikel. Er stammt von Josef Gödecke und ist seiner 
 
Lektüre „Worringen, Bild eines rheinischen Dorfes“ entnommen. 
Weitere Geschichten zur Worringer Geschichte hat das Heimatarchiv in der Buchreihe „Wie es war ....Worringer Bürger erinnern sich“ veröffentlicht. Die Bücher kosten 3,00 Euro und sind mittwochs von 17:00 bis 19:00 Uhr im Heimatarchiv erhältlich.

Im Winter der Jahre 1893/94 fror der Rheinlauf bei Worringen infolge anhaltender Kälte zu. Mächtige Eisschollen hatten sich so fest ineinander geschoben, das man am 7. Januar 1894 den Rhein zu Fuß überqueren konnte. Durch die Unebenheiten der Eisschollen hatte man einen breiten Weg geebnet und mit Sand bestreut, sodass man mit Pferdefuhrwerken den Fluss überqueren konnte. Geschäftstüchtige Krämer stellten daraufhin an der Fähranlegestelle und mitten auf dem Rhein Verkaufsstände auf. Sie boten Spirituosen und heiße Getränke an und es herrschte den ganzen Tag ein emsiges Kommen und Gehen. Selbst auf der anderen Rheinseite bei Gut Ödstein errichtete der Worringer Kaufmann Schlimgen einen 



                                                                
Stand und verkaufte Wäsche, Kurz- und Haushaltwaren und alles mögliche. Zum Antoniusfest am 17. Januar sollte als Höhepunkt ein großes Volksfest mit Karussellen und Kirmesbuden mitten auf dem Rhein stattfinden. Wider Erwarten brach der Rhein jedoch plötzlich am 10. Januar auf. Mehrere Schaulustige wurden davon noch auf dem Rhein überrascht und trieben mit den Schollen ab. Sie konnten sich aber alle wieder an das Ufer absetzen, ohne das jemand zu Schaden kam. Sehr viele Worringer aber, man schätzt ihre Zahl auf über hundert, standen jedoch plötzlich unbemittelt auf der anderen Rheinseite. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als in einem langen Fußmarsch über Köln nach Haus zu marschieren. Bei der Ankunft wurden sie sodann von den Daheimgebliebenen mit schadenfrohem Gelächter empfangen. Einige zurückgebliebene älteren Leute sind von dem damaligen Worringer Kaplan mit Geldmitteln für die Heimreise versorgt worden


Bericht : Hans Josef Heinz /01.2009

Fotos: Heimatarchiv Worringen e.V.

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