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Was stand im November 1976 über Worringen im "Fips"?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat November 1976

 

  • In der Diskothek „Käpps Inn“ fand ein Nachwuchswettbewerb für die „Auszubildenden“ der Schlagerbranche statt. Über dreihundert Zuschauer wollten die zehn, hauptsächlich aus Worringen stammenden Kandidaten, mit kräftigem Applaus bei ihren ersten Auftritten vor einem Publikum unterstützen. Die Veranstalter des Abends stellten über zweihundert Playbacks der verschiedensten Musikrichtungen zur Auswahl, aus denen sich jeder Kandidat bis zu drei Liedern, die sie dann vortragen wollten, aussuchen konnte. Die Lokalmatadorin Marianne riss ihr Publikum durch ihren Gesang und eine graziöse Tanzdarbietung so mit, dass das Publikum vor Begeisterung tobte. Der Sieger des Abends war allerdings der, in Worringen lebende, junge Sänger und Gitarrist Wolfgang Fuchs, der mit seiner etwas rauen, aber doch angenehm klingenden Stimme mit den Songs „Let it be „(Beatles) und „Blowing in the wind“ (Bob Dylan) ein hohes Niveau erreichte.
  • Eine zahnärztliche Helferin wird für die moderne Praxis H.-P. Wibbing auf der St. Tönnisstraße gesucht und H.P. Scheuß sucht eine qualifizierte Damen-Friseuse.
  • Die Mitglieder des Schwimmvereins von 1919 trafen sich im Saal Gladbach zum traditionellen Schwimmerball. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen viele Jubilare. So wurden für die 50 jährige Mitgliedschaft Franz Weber, Jakob Hilden und Jakob Hüsch geehrt. Für 40 jährige Vereinstreue wurden Johann Schmitz und für 25 Jahre Mitgliedschaft H.J. Kaminski, Georg Kluth, Norbert Meurer, Hans Bündgen und Roger De Pauev ausgezeichnet. Absoluter Höhepunkt der Tanzveranstaltung war wieder der „Barcelona“—wie in jedem Jahr—bei dem die Damen die Aufgabe haben, den „Herren der Schöpfung“ die Oberkörper zu entblößen.
  • Mit ersatzgeschwächter Mannschaft hatten die Ringer der SG EC/Bayer Worringen gegen den mit etlichen Lizenzringern antretenden KSV Walheim keine Chance und man verlor mit 12:24. Der glücklichste Ringer an diesem Abend war Gerhard Stanzick, der schnell mit 3:15 zurücklag, aber dann auf Schulter gegen den Deutschen Meister Otto in der 90 Kg Klasse gewann.
  • Die Bauverwaltung der Stadt Köln sieht keine Notwendigkeit, auf dem Rheindamm zwischen Langel und Worringen einen Fußgänger-und Radweg zu befestigen. Abgesehen von den hohen Baukosten (403.000DM) argumentiert man damit, dass der Zustand des Deichswegs für Spaziergänger ausreicht und der Weg entlang des Rheinufers sehr viel stärker frequentiert werde als der Weg auf der Deichkrone. Aufgrund fehlender Finanzmasse werden auch die Straßenbeleuchtungseinrichtungen auf der Alte Straße in das nächste Jahr verschoben.
  • Das Zentraltheater zeigt: „Duell am Missouri“, ein unbarmherziges Duell mit Worten, Schüssen und Messern. In der Jugendvorstellung läuft “Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer“
  • Die künftige Verwendung der seit eineinhalb Jahren leerstehen Bayer-Kaufhäuser („Bayer Konsum“) an der Alte Neusser Landstraße und am Pannenacker Weg ist noch immer offen. BV Vorsitzender Heinz Böggering bat bereits im Vormonat den Werksleiter des Bayer Werks Direktor Dr. Werner Unger über eine Verwendung solch ehemaliger Verkaufsflächen in Worringen zusammen mit interessierten Kreisen Worringens nachzudenken.
  • Rund 700 Kinder versammelten sich zum Martinszug mit selbstgebastelten Laternen in der Kirche um anschließend unter Begleitung von Polizei, Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst, Elternpflegschaft und Lehrern zur Grundschule An den Kaulen zu ziehen. Hier brannte ein großes Martinsfeuer auf einem von der Erdölchemie gespendeten 4 Meter hohen Metalldreibock, in den 40 Pechfackeln gesteckt werden können. Bemerkenswert ist auch die große Anteilnahme der Bevölkerung am Martinsfest der Kinder. Viele säumten den Fußweg und Anwohner hatten die Fenster mit Lichtern geschmückt.

Erstellt: Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.