Kannste Kölsch?
Teil 15
Der Worringer Pädagoge und Heimatforscher Toni Jägers (+) vermerkt in seinem „Worringer Heimatbuch“ folgende Meinung:
„Wer kein Platt kann, dem fehlt etwas. Menschen ohne Mundartkenntnisse fehlt eine Dimension in ihrem Heimatverständnis“
Das Heimatarchiv wird in Serie „Kölner Sprachgut“ veröffentlichen. Grundlage ist die Niederschrift von Prof. Dr. Adam Wrede.
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Sett: Rufname für Elisabeth.
Sibbeschröm: sieben Striche. Name eines Kartenspiels.
Siggescheff: Seitenschiff. Wort aus der kirchlichen Baukunst.
Siggewäch: Seitenweg.
siefe: Dauerregen.
sillich: heilbringend, gesegnet.
simeleere: simulieren. „Dä simeleet bloß, dä es jarnit krank“.
Solei: hart gekochtes, in Salzwasser eingelegtes Ei. (Essig,Öl, Salz,Pfeffer)
sömmere: sömmern. Nachlese auf dem Felde nach der Getreideernte.
Soorbrode: Sauerbraten. Fleisch (Pferdefleisch lecker !!) für drei Tage in Essig gelegt.
Sorekappes: Sauerkraut, „met Speck, Hämmche, Schnüßjer un Öhrcher“. (och lecker!)
Soormos: Sauermus, auch verdrießlicher Mensch.
Sot: Gosse, Rinne. „Durch de Sot laufe, de Sot fäje“.
spannewick: spannenweit, weit offen. „Maach ens et Finster spannewick op“.
Speckzaus: Specksauce aus gebräuntem Mehl und Zwiebel.
spekeleere: spekulieren, auskundschaften.
spektakele: lärmen.
Spenneflecker: flinker, dünner Mensch mit langen Beinen.
Spennjewebs: Spinnengewebe.
Spetzbov: Spitzbube, listiger Betrüger.
Spidol: Armen- und Krankenhaus.
Spies: Mörtel.
Spillverderver: Spielverderber, Störenfried.
spingkse: blicken, spähen. „Dä spingks üvverall eröm, wo jet zu erve es“.
sprattele: spreizen, ausbreiten. „ Dä Knirps sprattelt met Ärm un Bein“.
staats (auch stiefstaats): feingemacht, schön.
stabeleet: dauernd, beständig, stabeleet jeck!
staffeere: herausputzen, ausstatten.
stänehagelvoll: so betrunken, dass man die Sterne funkeln sieht.
(wird fortgesetzt; erstellt von Hans-Josef Heinz)