Kannste Kölsch?
Teil 12
Der Worringer Pädagoge und Heimatforscher Toni Jägers (+) vermerkt in seinem „Worringer Heimatbuch“ folgende Meinung:
„Wer kein Platt kann, dem fehlt etwas. Menschen ohne Mundartkenntnisse fehlt eine Dimension in ihrem Heimatverständnis“
Das Heimatarchiv wird in Serie „Kölner Sprachgut“ veröffentlichen. Grundlage ist die Niederschrift von Prof. Dr. Adam Wrede.
Sabbelschnüß: Schwatzmaul.
Sächmähl: mehlhaltiger Holzabfall, zum Räuchern von Fleisch- und Fischwaren verwandt.
Sackdräger: Sackträger, früher Arbeiter am Rheinwerft.
Sacklinge: Sackleinen, grobes Gewebe aus Jute und Hanf.
Salzrümpche: Salzbehälter aus Holz mit Deckel.
säne: segnen. „Häste dich och alt jesänt un jebät“?
Saubies: Saubiest. Verdoppelung des Begriffs Sau/Schwein für gemeinen Mensch.
Schabau: Kornbrandwein. Speckhahn`s Johann : „Dommer ne Schabau do Schnüssel“.
Schalusi: Sonnenblende.
Schanditz: Polizist.
schänge: schimpfen. „Dä deit anders nix wie schänge“.
Schauter: lächerlicher kopfloser Mensch.
Schavu: Kohl.
scheppe: schöpfen. „Wasser us dem Emmer, Zupp us dem Kessel en der Teller scheppe“.
Schervel: Scherbe, Bruchstück. „Die han nix wie Schirvele em Hus“. (kein ganzes Geschirr).
Scheuter: starker Durchfall.
schibbele: schieben, etwas fortrollen. „Ömer (Klicker) schibbele“.
schichtisch: geschickt, brauchbar, von Nutzen.
schikaneere: schikanieren, böswillig ärgern.
Schindskul: Grube für Tierkadaver. Bemerkung: Worringer Volksmund für Benderstraße.
schineere: genieren, sich zieren, Zwang antun. „Nemm noch jet, schineer dich nit “.
Schlaachkar: Schlagkarre, hohe zweiräderige Karre.
Schlaachtes: Schlachthaus.
Schlaach: Geschlecht, Familie, Abstammung. „Dä es noch vum jode ahle Schlaach“.
Schläbberche: Brusttüchlein, das kleinen Kindern vor dem Essen vorgebunden wird.
Schlabberschnüß: Person, unachtsam beim Essen und Trinken; auch Schwätzer.
Schladerbotz: Hose mit aufklappbaren Hosenboden für kleine Kinder.
(wird fortgesetzt)