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Schlacht bei Worringen - Teil 4 Verluste

 

Am 5. Juni (dem Festtag des Heiligen Bonifatius) 1288 fand zwischen Worringen und Fühlingen (westlich der heutigen Neusser Landstraße vor dem Worringer Bruch) die „Schlacht um das Limburger Erbe“ statt. Es standen sich ca. 10.000 Streiter gegenüber, bereit aufeinander loszuschlagen - Ritter, Knappen und Sergenten (Militärtechniker, Armbrustschützen, aber auch schlecht bewaffnete Fußtruppen). Das Heer des Kölner Erzbischofs Siegfried von Westerburg und seiner Verbündeten unterlagen dem Bündnis um Herzog Johann von Brabant. Es musste ein furchtbares Gemetzel gewesen sein. Die Worringer Heimatforscher Josef Gödecke und Toni Jägers verfassten mit viel Sachkenntnis umfassende Darstellungen über die Schlacht bei Worringen. Jägers bemerkt, dass „am Abende tausende Tote und zahllose Pferdeleichen auf der blutigen Walstatt lagen.“ Gödecke beziffert die Gesamtzahl der Getöteten auf etwa 6.000 und 4.000 Pferdekadaver, die das blutgetränkte Schlachtfeld bedeckten; ca. 1.100 Ritter waren gefallen, die Blüte der rheinischen Ritterschaft.       

Einem Augenzeugenbericht des brabantischen Höflings Jan van Heelu folgend, zählte man am Abend und am nächsten Morgen die Toten, es sollen („nur“) mehr als 1.100 gewesen sein - das waren rund 10% der Schlachtteilnehmer. Für eine Schlacht, die über weite Strecken ein „Reiterkampf“ gewesen war, scheint auch diese Zahl auf den ersten Blick erstaunlich hoch. Natürlich waren die Toten nicht alle Ritter; Sergenten und Fußtruppen dürften dabei nicht mitgerechnet sein. Doch stellt sich die Frage, ob diese von Heelu genannte Zahl den Tatsachen entspricht und was die Gründe für diese ungewöhnlich hohe Zahl an Gefallenen sein könnten.